140 Jahre Ehrenamt: Heike Binder, 64 Jahre, Abteilung Tischtennis
Spielerin 2. Herrenmannschaft
„Ich spiele, solange ich mich noch bewegen kann“
Eigentlich habe ich schon immer Sport gemacht, und zwar jede Art. Ich war in jedem Schulsportverein: Basketball, Volleyball, was es eben gab. Nur nicht Tischtennis. Ich erinnere mich gar nicht mehr, warum ich dann in Großheppach zum Tischtennis in den Verein gegangen bin: Niemand hat mich mitgenommen, ich kannte da keinen. Ich bin einfach hingegangen und hab‘s probiert. Wir haben immer in einer alten Festhalle trainiert, im Grunde eine riesige Scheune mit Bühne. Mädels waren wir nur drei, aber es hat einfach immer Spaß gemacht.
Zum VfL kam ich, weil ich mit meiner Familie 1990 nach Winterbach gezogen bin. Da hat mich die Rosi Schäftner angerufen, damalige Abteilungsleiterin: Ob ich mir einen Wechsel nach Winterbach vorstellen könnte. Da bin ich ganz pragmatisch gewesen: Die Halle ist zehn Minuten vom Haus entfernt und meine Kinder waren schon im VfL. Irgendwann in den Neunzigern hab ich dann angefangen, den Nachwuchs zu trainieren – bei den Anfängern dann auch eine Weile meine eigenen Kinder, bis die zu groß wurden.
Das hab ich jahrelang gemacht, dafür meinen Trainerschein gemacht, hab mir ständig neue Übungen ausgedacht, bin mit den Kindern zu Auswärtsspielen gefahren. Bis ich gemerkt habe, dass es mir zu viel wird, ständig von mittags um 2 bis abends um 10 in der Halle zu stehen. Also, nicht jeden Tag, aber an den Extrem-Samstagen habe ich mittags mehrere Nachwuchsmannschaften betreut und abends dann noch selbst gespielt. Das ging irgendwann nicht mehr.
Aber ich hab mich natürlich weiterhin eingebracht, das gehört ja dazu und ich mach das gerne. Seit mehr als 20 Jahren bin ich Wirtschaftsführerin, mache also bei VfL-Veranstaltungen zusammen mit Barbara Beutel und Annemarie Braun die Küche und Bewirtung. Jugendbezirksmeisterschaften, Seniorenbezirksmeisterschaften, alles, was so ansteht.
Mein eigener sportlicher größter Erfolg ist, puh, zehn, 15 Jahre her: die Silbermedaille bei den deutschen Meisterschaften im Doppel in meiner Spielklasse. Das war schon besonders! Aber im Grunde spiele ich einfach noch für mich und weil es schön ist, das mit anderen zusammen zu machen. Mittlerweile spiele ich im Mannschaftsspielbetrieb bei den Herren mit. Diese für Bezirksspielklassen eingeführte Regelung für gemischtgeschlechtliche Mannschaften finde ich gut. Ich will einfach Sport machen. So lange, wie es mir Spaß macht, ich mich noch bewegen kann – und sich jemand findet, der mit mir spielt